Unsere Pädagogik 

Konzeption – Unser Auftrag und unsere Zielsetzung

 

Pädagogik in der Landgräflichen Stiftung Als Landgräfliche Stiftung begründen wir unseren Auftrag aus der Stiftungsurkunde vom 21. Mai 1742.

Wir sehen es als eine beständige Aufgabe an, die in der Tradition der Einrichtung begründeten religiösen, pädagogischen und sozialen Grundanliegen immer neu auf die gegenwärtigen Bedürfnisse und Anforderungen der Bewohner hin auszulegen.

Unser pädagogisches Angebot richtet sich an Kinder und Jugendliche, deren Entwicklung unter erschwerten Bedingungen verlaufen ist.

In unserem Handeln orientieren wir uns an christlichen Normen und Werten und unser pädagogisches Wirken orientiert sich an den Leitgedanken der Heilpädagogik. Wir begegnen Bewohnern wertschätzend und respektieren ihre Individualität. Diese Grundhaltung ist die Basis für all unsere Förder- und Erziehungsmaßnahmen, die zum physischen, psychischen, emotionalen und sozialen Wohlergehen der Kinder und Jugendlichen beitragen sollen.

Das heißt: Wir sind eine heilpädagogische Einrichtung.

Pädagogik in der Landgräflichen Stiftung Heilpädagogik ist „nicht gegen den Fehler, sondern für das Fehlende“
Unsere heilpädagogische Haltung betont und fördert die Stärken und Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen und unterstützt sie darin, das Leben und den eigenen Alltag selbst zu bewältigen. Wir stellen uns nicht die Frage: „Wie muss ein Kind sein, damit es die vorgegebene Situation meistern kann?“ sondern unsere Frage lautet: „Wie muss die Situation sein, damit das Kind sie zu meistern vermag?“

Heilpädagogik ist „ganzheitlich“
Uns geht es um die Förderung der Persönlichkeit in ihrem sozialen Umfeld und im Kontext ihrer Möglichkeiten, und nicht um die isolierte Behebung eines so genannten Defektes.

Heilpädagogik ist „pädagogisches Handeln den Entwicklungen angepasst“
Unser heilpädagogisches Handeln orientiert sich am Entwicklungsniveau und richtet sich nach den Bedürfnissen des Kindes und des Jugendlichen. Heilpädagogische Arbeit hat für uns Prozesscharakter. Die Betroffenen geben den Weg vor. Heilpädagogische Förderung gibt, nach unserem Verständnis, Impulse zur Weiterentwicklung und begleitet die Kinder und Jugendlichen dabei.

Pädagogik in der Landgräflichen Stiftung Heilpädagogik ist „nicht nur funktional, sondern hat das Ziel, das Kind in seinem Wesen zu verstehen“
Unser heilpädagogisches Angebot umfasst, Einzelkontakte und Kleingruppen individuell zu begleiten und zu fördern. Der kontinuierliche Kontakt, ein gutes Vertrauensverhältnis und eine empathische Beziehungsebene sind unsere Grundlage der heilpädagogischen Arbeit.

Heilpädagogik ist „präzise Pädagogik“
Durch die heilpädagogische Diagnose ermitteln wir den Entwicklungsstand, um ein Kind adäquat fördern und begleiten zu können. Sie umfasst eine ausführliche Anamnese, sowie Verhaltens-, Spiel- und Bewegungsbeobachtung. Unterschiedliche Testverfahren und evtl. erforderliche medizinische Untersuchungen ergänzen das Bild. Entsprechend der diagnostischen Erkenntnisse erstellen wir einen individuellen Förderplan.

Heilpädagogik ist „Integration“
All unsere heilpädagogischen Bemühungen sollen dahin führen, das Kind, den Jugendlichen in seiner sozialen Umwelt einzugliedern und seine Akzeptanz in der Gesellschaft zu erreichen.

 

Pädagogik in der Landgräflichen Stiftung Unsere heilpädagogischen Angebote sind eine Verbindung zwischen einem geordneten und strukturierten Alltagserleben mit verhaltenstherapeutischen Interventionen und der individuellen Förderung von Fähigkeiten und Fertigkeiten in Einzel- und Gruppensituationen. Ziel ist, die Kinder und Jugendlichen so in ihrer Entwicklung zu fördern, dass für sie eine möglichst weitgehende persönliche und soziale Integration erreicht wird. Indem sie lernen, ihre Probleme angemessen zu lösen und ihre Selbstregulation zu verbessern, sollen die Kinder und Jugendlichen zu einer angemessenen Alltags- und Lebensbewältigung befähigt werden.

Wir gewähren ein Umfeld, das als zeitlich begrenzter Lebensmittelpunkt für Kinder und Jugendliche in schwierigen Lebenslagen wirksame Hilfen bietet. Unser vorrangiges Ziel ist es, die Kinder in die Herkunftsfamilien zurück zu führen. Nur, wenn sich die Lebensbedingungen in der Familie nicht positiv verändert haben, werden alternative Lebens- und Wohnformen mit anderen Zielen angestrebt.

Um dieses Ziel erreichen zu können, werden Kinder, Jugendliche und Eltern in den Erziehungsprozess und die Förderplanung integriert. Diese Form der (Selbst)Beteiligung findet in jedem Alter und in jeder Entwicklungsphase statt.

 

Partizipation in der Landgräflichen Stiftung

Beteiligung der Kinder und Jugendlichen in der Landgräflichen Stiftung Die Beteiligung der jungen Menschen an ihrer Förderung ist ein fester Bestandteil unserer alltäglichen Betreuungs- und Erziehungsarbeit. Partizipation findet sowohl in individuellen als auch in kollektiven Formen statt.

Die regelmäßige Aufklärung über Rechte in kindgerechter Sprache, ein Beschwerdewesen und die Wahl eines Heimrates fördern, dass die Kinder und Jugendlichen sich ihrer Rechte bewusst werden und diese wahrnehmen können.

Die Beteiligung an alltäglichen Gesprächs- und Entscheidungssituationen, den regelmäßig stattfindenden Förderplangesprächen und Sitzungen in den Wohngruppen befähigt die jungen Menschen dazu, ihr Recht auf Entwicklung einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit wahrzunehmen.

Pädagogik in der Landgräflichen Stiftung Die von den Bewohnern und Bewohnerinnen gewählten Sprecher und Sprecherinnen der Wohngruppen bilden den Heimrat. Dieses Gremium entwickelt gemeinsam mit der Leitung Partizipationsmöglichkeiten, die für alle Wohngruppen verbindlich sind.
Der Heimrat wählt einen Vertrauenspädagogen oder eine Vertrauenspädagogin, die sich insbesondere um die Unterstützung der Kindes- und Jugendlicheninteressen kümmert. Der gewählte Vertrauenspädagoge oder die Vertrauenspädagogin ist eine speziell geschulte Fachkraft, die einschlägige Fortbildungsangebote wahrnimmt und in der Arbeitsgemeinschaft der hessischen Heimratsberater und -beraterinnen engagiert ist.

Die Mitglieder des Heimrates halten Kontakt zur örtlichen Heimaufsicht und besuchen die Jahrestagung des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration zum Thema „Mitbestimmungs- und Mitwirkungsrechte in Einrichtungen der Jugendhilfe“.

www.landesheimrat-hessen.de